Die Lauterburg, ein Lieblingskind des Heimatvereins Rödental, welche der Verein mit viel Liebe betreut, gibt auch den Anstoß dort ein großes Sängerfest zu feiern. Der Anlass: Vor 100 Jahren fand auf der verlassenen und verfallenden Burg ein letztes großes Fest, ein Gausängerfest unter der Schirmherrschaft von Herzogin Viktoria Adelheid, statt. Es war das Bestreben des dörflichen Gesangvereins, ein großes Fest auf der Lauterburg zwischen Thüringen und Franken zu veranstalten. Unterstützt wurde die Idee von Generaldirigent Prof. Türk, Studienrat Weißenborn, den Stadtpfarrern Weiß und Dr. Siegel und vielen Trägern öffentlicher Ämter, die Ihre tatkräftige Unterstützung zusagten.
Als Termin war der 6. Juli 1924, an dem das Treffen der Sänger aus nah und fern stattfinden sollte.
So wurde ein Sonderzug von Coburg zum Bahnhof Oeslau eingesetzt, zusätzliche Besucher kamen vom Bahnhof Tiefenlauter, die in einer 1-stündigen Wanderung zur Burg gelangten. In einem prächtigen Festzug von Oeslau kamen die Teilnehmer durch den Schlosspark Rosenau auf dem Festplatz an der Lauterburg an. Die vertonte Hymne von Herzog Ernst II „Lobpreiset laut und rühmet und ehrt!“ erklang aus vielen Kehlen. Der festgebende Verein Oberwohlsbach hat dafür gesorgt, dass Unter- und Oberwohlsbach im reich geschmückten Festgewand begrüßte. Kommerzienrat Max Goebel hatte für den Anlass extra eine Ehrenpforte schmücken lassen. In seiner Porzellanfabrik in Wilhelmfeld wurde auch die Festplakette in einer Auflage
von 6.000 Stück gedruckt, die jedoch im Vorfeld des Festes schnell vergriffen war.
Mit Gottesdienst, Massen- und Einzelchören, Aufführung und Tanz wurde ein
rauschendes Fest auf der Lauterburg gefeiert, das mit einem Feuerwerk endete.
Für Kreisheimatpflegerin Ingrid Ott war dieses geschichtliche Ereignis ein Anlass, jetzt
Nach 100 Jahren wieder ein Sängerfest auf der Lauterburg ins Leben zu rufen.
Als Veranstalter konnte sie den Heimatverein Rödental, der in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen begeht, gewinnen.
Schnell konnte auch Bürgermeister Marco Steiner als Schirmherr gewonnen werden.
Von Anfang an der Seite von Ingrid und Günther Ott steht Diakon und Kantor Martin Wenzel, der die technische und künstlerische Leitung übernimmt und außerdem das gesamte Equipment liefert.
So wurden 50 Musik- und Gesangvereine des Landkreises und der Umgebung angeschrieben und zur Teilnahme eingeladen. Von denen nicht alle ihre Teilnahme zugesagt haben, aber ca. 10 Vereine werden für ein unvergessliches Event auf der Lauterburg sorgen. Mit dabei sind unter anderem der Seemannschor Coburg und die Saint Gobein Singers Rödental.
Als Heimatfreund und Kunstsammler Horst Ludwig Weingarth vom Sängerfest auf der
Lauterburg hörte, hat er in seinem Fundus seiner Porzellansammlung nachgeschaut
und tatsächlich die Plakette von 1924 zum großen Sängerfest gefunden, die er Ingrid
und Günther Ott und auch Bürgermeister Steiner stolz zeigte.
Damit das 75-jährige Bestehen des Heimatvereins nicht im Festtrubel vergessen wird, lädt der Heimatverein Rödental am Vorabend zu einer Geburtstagsparty mit der Band „Vintage Sound“bei freiem Eintritt auf die illuminierte Burg ein.
Um das Sängerfest zu einem Highlight auch in der Verpflegung werden zu lassen, würden sich die ehrenamtlichen Organisatoren (Ingrid und Günther Ott, Tel. 09563/50650) über freiwillige Helfer, aber auch Versorger, freuen.
(Ingrid Ott)