Der Säutrampl in Einberg
Die Ortsmitte des Stadtteiles Einberg wird in Mundart als "Säutrampel" bezeichnet. Dazu gibt es auch einen Gedenkstein.
Dort wo die alte Brücken- bzw. Annawerkstraße (vom Bahnübergang Oeslau/Annawerk/Einberg kommend) bei der Gastwirtschaft Kleinlein nach links in die Rothenhofer Straße und bei der Bäckerei Lehnert/Trautmann nach rechts zum Glockenberg mündete, war er zu finden - der Säutrampl: der beliebeste Treffpunkt (nicht nur) der Dorfjugend mitten im Ortskern unter der alten Kastanie, die im Vorhof der Lehnert'schen Gebäude neben der Mistgrube und dem Schmiedsgarten ihre prächtige Krone erhob.
Am Säutrampl war immer was los! Dort traf man sich gerne zu einem Schwätzchen, lungerten auch die halbwüchsigen Jungen herum oder verweiten auf Ihren Fahrrädern kreisend, war das Dorf nach allen Seiten zu überblicken, pulsierte das Leben um Gastwirtschaft, Bäckerladen und Schmiede. Morgens und abends wurden die Kühe über den Säutrampl zur Tränke, dem Trenkbrunna getrieben, ein Schauspiel das wir Kinder gerne beobachteten. Das alles fällt mir wieder ein, wenn ich, gleich in der Nähe im Schmiedshaus aufgewachsen, an die Zeit denke, als der Säutrampl noch Dorfmittelpunkt war.
Text: Aus dem Einberg-Buch von Anneliese Hübner.
Die Kreuzung gibt es noch, natürlich auch die legendäre Gastwirtschaft Kleinlein. Aus der Schmiede wurde ein Heizungsbauunternehmen und vis a vis vom alten Bäckerladen gibt es wieder einen Bäcker. So ändern sich die Zeiten!